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Elektromobilität

Die ganze Wahrheit über die halben Kosten

Veröffentlicht am 23.2.2023
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Es ist kompliziert. E-Autos kosten mehr, aber sind im Betrieb günstiger. Wieso das so ist, das erklären wir hier. Einfach. Schnell. Direkt.

E-Autos sind teuer. Stimmt. Aber das ist trotzdem nur die halbe Wahrheit. Beginnen wir also ganz am Anfang: Ja, am Papier sind die batterieelektrischen Fahrzeuge tatsächlich teurer als viele vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Auch heute liegt der Aufpreis vielfach noch zwischen 5.000 und 10.000 Euro – und das obwohl für Elektroautos keine Normverbrauchsabgabe fällig wird und Betriebe, die Vorsteuer abziehen können. Wer hier also den Schlussstrich unter die Rechnung zieht, der zahlt in Summe bei einem E-Auto drauf.  

Dabei sind Autos aber vor allem im betrieblichen Kontext noch echte „Fahr“zeuge und werden für einen bestimmten Zweck eingesetzt. Die Kostenwahrheit ergibt sich also erst im Einsatz, denn im Lauf der Gebrauchsjahre überlagern die laufenden Kosten die Anschaffungskosten. Anders ausgedrückt: Über die Laufzeit nivellieren sich die Gesamtkosten, oder wie sie auch genannt werden, die „Total Cost of Ownership“ (TCO) nach unten und münden in einen Vorteil für Elektrofahrzeuge.

Erst recht, wenn man es wie der Großteil der Unternehmen macht und die E-Autos mittels Operating Leasing finanziert. Der große Vorteil dabei, neben den planbaren monatlichen Kosten: Der Nutzer wälzt das Restwert- bzw. Technologierisiko, spricht den Wertverlust im Fall einer bahnbrechenden Weiterentwicklung in Sachen Batterietechnologie, auf das Finanzierungsunternehmen ab.

Zurück zu den TCO: Mit den Gesamtkosten ist nichts anderes gemeint, als die Summe aller Kosten, die im Lauf der Behaltedauer anfallen. Das beginnt bei der Anschaffung, geht über Kosten für Treibstoff, Reifen, Versicherung und Wartung bis zum Restwert. Ja, auch hier schneidet das E-Auto nicht in jedem Punkt günstiger ab, aber bei den entscheidenden. Wie und wieso, das wollen wir nun genauer erklären:

Vorsteuerabzug

Ein wesentlicher Teil des TCO-Preisvorteils liegt in der Vorsteuerabzugsfähigkeit der Elektroautos begraben. Dabei gilt, bis 40.000 Euro Anschaffungswert ist ein E-Auto gänzlich vorsteuerabzugsberechtigt. Und das trifft auch auf alle mit dem Fahrzeug zusammenhängenden weiteren Kosten, sprich Wartung, Reifen, etc, zu. Von jeder Rechnung können also 20 Prozent abgezogen werden. Kostet das E-Auto mehr als 40.000 Euro, ist für den übersteigenden Teil die Luxustangente zu bezahlen, deren Höhe auch den Anteil der abzugsfähigen Vorsteuer verringert.

Summa summarum ist das E-Auto in diesen Punkt also deutlich bessergestellt, als ein Verbrenner, auch wenn es in Puncto Anschaffungswert eine Einschränkung gibt.

Keine motorbezogene Versicherungssteuer

Egal wie teuer das E-Auto ist, der Entfall der motorbezogenen Versicherungssteuer ist in jedem Fall garantiert. Und auch das wird gerade beim Vergleich mit konventionellen Dienstautos schlagend, da E-Autos vielfach deutlich mehr Motorleistung haben. Wehrmutstropfen: Aufgrund des höheren Anschaffungspreises kann die Kaskoversicherung etwas höher ausfallen, muss sie aber nicht – hier lohnt sich jedenfalls ein Vergleich des Anbieters.

Kein Sachbezug, niedrigere Lohnnebenkosten

Da Dienstwagenfahrer:innen für E-Autos keinen Sachbezug bezahlen müssen, wird ihnen auch kein geldwerter Vorteil auf den Bruttolohn aufgeschlagen. Das ist eine echte Win-Win-Situation, schließlich erhalten Mitarbeitende so mehr Netto vom Brutto. Und die arbeitgebende Firma profitiert von geringeren Lohnnebenkosten – bei allen 14 Gehältern – und kann diese Betriebsausgaben voll abschreiben. Da der Sachbezugswert, welcher monatlich dem Lohn zugeschlagen wird, jährlich bis zu 11.520 Euro auf Dienstnehmerseite betragen kann, kommt auf beiden Seiten am Jahresende ein deutliches Plus heraus.

Geringere Wartungs- und Servicekosten

Unter dem Begriff der Wartung summieren sich nicht nur klassische Servicearbeiten, sondern auch allfällige Verschleiß- und Direktreparaturen. Bedenkt man nun die unterschiedliche Komplexität der Motoren – ein Verbrenner besteht im Schnitt aus 2.000 Teilen, ein E-Motor aus knapp 200 – ergibt sich per schon ein gewisser Faktor zur Kosteneinsparung. Darüber hinaus haben E-Autos trotz des deutlich höheren Gewichts weniger Bremsverschleiß, da meist mittels Rekuperation elektrisch abgebremst wird. Ebenso wird kein Motorölwechsel fällig – dafür ist aber meist mehr Zeit für die Diagnose der Hochvoltbatterie und damit zusammenhängender Bauteile einzuplanen.

E-Auto-Reifen sind vielfach teurer

Bei den Reifen haben die Verbrenner aktuell kostenseitig noch die Nase vorn. Ein Grund ist der höhere Verschleiß durch das hohe Drehmoment der E-Motoren, wobei hier durch gezielte Fahrersensibilisierungen spürbare Verbesserungen erreicht werden können. Andererseits verfügen E-Autos meist über spezielle Reifen mit ungewöhnlichen Dimensionen, die nur von wenigen Anbietern geliefert werden können.

50 Prozent weniger Treibstoffkosten

Die Spritpreise sind hoch – und werden wohl nie mehr auf das Niveau von früher fallen. Gleichzeitig haben auch die Strompreise angezogen, was vor allem dazu geführt hat, dass viele Unternehmen in eigene PV-Anlagen investiert haben und ihren Strom nun selbst produzieren. Wird dieser Strom vom Dach für das Laden der E-Auto-Flotte genutzt, profitiert das Unternehmen am stärksten in Sachen niedrige Treibstoffkosten. Doch auch ohne eigene PV-Anlage sind die Treibstoffkosten im Schnitt heute um rund 50 Prozent geringer als bei einem vergleichbaren Benziner bzw. Diesel.

Wie viel man sich mit einem E-Auto tatsächlich sparen kann, das hängt stark vom Ausgangspunkt und der Fahrzeugklasse ab, aber im B2B-Kontext sind fünfstellige Summen auf eine Nutzungsdauer von vier bis fünf Jahren keine Seltenheit. Als gute Orientierung für die Gesamtersparnis können wir Ihnen dieses Berechnungsbeispiel empfehlen, bei dem der elektrische BMW iX3 gegenüber dem BMW X3 20d einen monatlichen Kostenvorteil von 413 Euro herausfährt.

Frau und Mann im Gespräch

Fachexperte Alphabet

im Auftrag von Alphabet

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